Elba Umrundung

Das letzte Mal als es rund um Elba ging ist bereits 7 Jahre her und auch damals ging es im Kajak rund um die Insel. Diesmal geht die Reise nicht auf eigene Faust, sondern als Gast beim Kanu-Laiz. Auf der FĂ€hre treffen fast alle Teilnehmer aufeinander, außer Cathie, die bereits gestern zur Insel hinĂŒber gesetzt ist. Ich fĂŒhle mich in dieser Mannschaft von Anfang an gut integriert und habe nie das GefĂŒhl nur Gast zu sein. NatĂŒrlich gibt es viel zu lernen um in einem eingespielten Team wie diesem zu verstehen, wie der Hase lĂ€uft, aber davon spĂ€ter mehr 😉

Der Startpunkt war wetter bedingt noch in Diskussion. Es blieb aber dann doch beim Camping da Mario nahe Porto Azzurro, was Zeit gespart hat und uns genĂŒgend Raum gegeben hat, um den ersten Paddeltag ohne ĂŒbermĂ€ĂŸigen Stress zu beginnen. Wichtigste Erkenntnis: Der kommunizierte Startzeitpunkt markiert lediglich das Ende eines Zeitbereiches, der aber schon ca. 15 Minuten frĂŒher beginnt 😉 Also 10:00 bedeutet eher 9:45 – 10:00 😉 Wir starten entgegen dem Uhrzeigersinn und der Richtung unserer Umrundung vor 7 Jahren nach Norden, vorbei an Rio Marina. Das Wetter ist perfekt und die Strecke lĂ€sst sogar etwas Zeit zum Bummeln, was wir ausgiebig in der Toppinetti Bar am gleichnamigen Strand tun. Hinter Cavo geht es am Capo Vita um die Ecke und nun entlang der NordkĂŒste, die ebenso wie die OstkĂŒste in intensiven Farben leuchtet und eine Vielzahl von Formen bietet. Bevor wir Nisporto erreichen, sichten wir einige schöne StrĂ€nde, die sich zum Biwakieren anbieten. Wir wollen erst den Camping in Nisporto anschauen und dann entscheiden wo wir bleiben werden. Der nette Camping punktet durch sein großzĂŒgiges Platzangebot und die Ruhe (spĂ€ter auch durch seine Pizzeria 😉 und so sind mehr oder weniger alle dafĂŒr hier zu bleiben.

Der nĂ€chste Tag hĂ€lt zunĂ€chst rauere See und bedeckten Himmel fĂŒr uns bereit. Nach der schwierigen Querung des FĂ€hrhafens landen wir am Spiaggia bel viste in Porto Ferraio an, von wo man bequem ĂŒber eine Treppe hinauf zum Palast von Napoleon gelangt und von dort ebenso bequem in die Altstadt rund um den Yachthafen. Die nĂ€chsten Stunden vergehen im Nu mit Fotografieren, Schlendern und Essen 😉 Auf unserem Weg zum Biwakplatz in der Bucht neben Biodolo (mit 18 € teuerster Aperol Spritz der Reise, den wir leider nicht kaufen konnten 😉 passieren wir die Halbinsel Enfola, wo Jutta und ich bei der letzten Tour nach Umfahrung der kompletten WestkĂŒste in einem StĂŒck, ziemlich fertig unsere 42 km Etappe beendet haben.

Wir haben zwei Kranke und pausieren an diesem Strand in der Hoffnung, dass die beiden wieder auf die Beine kommen. Statt die Arme werden heute die Beine bewegt. Dabei lerne ich, dass wer vorne lĂ€uft automatisch die FĂŒhrung hat und es dann nicht reicht, nur die ungefĂ€hre Richtung zu kennen. Zum GlĂŒck sehen es alle entspannt und so haben wir trotz allem einen netten Nachmittag in Procchio.

In Marciana Marina machen wir Pause zum Einkaufen und auch um etwas zu Essen (Pizza und Cantuccine und ein Eis). Der Ort ist niedlich und das Wetter bestens geeignet fĂŒr einen Rundgang. In St. Andrea liegt unsere erste Alternative fĂŒr einen Biwakplatz. Nach einem ersten bunten GetrĂ€nk hat keiner mehr Lust auf die zweite Alternative 😉 So warten wir am Spiaggia del Cotoncello bis die letzten BadegĂ€ste verschwunden sind um auf den Felsen zu Kochen. SpĂ€ter biwakiert dort auch ein einzelner Paddler, wĂ€hrend alle anderen in der Bucht ihre Zelte beziehen 😉

FĂŒr die WestkĂŒste haben wir raumen Wind, der uns krĂ€ftig sĂŒdlich schiebt. So kommen wir schnell voran und sind frĂŒh in der Bucht von Fetovaia. Leider ist die Bucht voll besetzt mit den ĂŒblichen Sonnenschirmen und selbst am öffentlichen Strand finden wir keinen Platz. So bleibt es hier bei einem kurzen Intermezzo fĂŒr einen Apfel und ein Brötchen und weiter gehts nach Marina di Campo zum Camping La Foce. Nach 3 NĂ€chten im Outback freuen sich alle auf eine Dusche und genießen spĂ€ter den Ort mit seinen vielen Bars und Restaurants.

Bei Gewitterstimmung und bedecktem Himmel starten wir zur vorletzten Etappe. Nach einem kurzen Stop in der Lacona Bucht geht es direkt weiter zum Spiaggia di Barabarca einem Strand mit einer Bar die wie eine Barke aussieht, wo wir die Mittagspause verbringen. Zum GlĂŒck ist das Wetter etwas besser geworden. Die Strecke zu unserm Biwakplatz ist gesĂ€umt von Eisenminen und Gesteinsformationen mit entsprechend dunklen bzw. roten Farben. Wir entscheiden uns gegen die Bucht mit der netten Strandbar und wĂ€hlen den Spiaggia del Canello, an dem die Steinesucher unter uns umfangreich fĂŒndig werden, was tendenziell zur Überladung der Boote gefĂŒhrt haben dĂŒrfte. Zum GlĂŒck sind zeitgleich unsere VorrĂ€te auf dem Minimum, da wir am nĂ€chsten Tag den Kreis um die Insel schließen werden und wieder auf einem Camping mit all seinen VorzĂŒgen ankommen werden.

Die letzte Etappe hĂ€lt eine Überraschung fĂŒr uns bereit. Das Gewitter lĂ€sst sich nicht so durch die Wetterapp kontrollieren wie geplant und so haben wir einen angespannten Augenblick auf dem Wasser, in dem wir schnell raus wollen. Lucia ist wirklich auf du und du mit dieser Insel und hat im Nu einen geeigneten Platz parat. Wir paddeln die 1000 m dort hin so schnell wie möglich, nur um wiedermal festzustellen, dass sich das Gewitter verzogen hat. Auf dem restlichen Weg gibt es den ersten Regen der Reise im Kajak. Wir landen bei schwerem Himmel am Camping da Mario und sind froh, dass eine gerĂ€umige Parzelle auf uns wartet.

Den Rest des Tages und auch den folgenden Tag nutzen wir um Porto Azzuro und Capoliveri zu erkunden, TagebĂŒcher zuschreiben, Ansichtskarten zu verschicken und natĂŒrlich zum Faulenzen. Einige planen auch schon die nĂ€chste Elba Reise 😉 Eine Woche ist genau die richtige Zeit fĂŒr eine Umrundung mit dem Kajak, aber fĂŒr eine so paradiesische Insel natĂŒrlich viel zu kurz ;-! Ich freue mich jedenfalls bereits drauf 😉

6 Replies to “Elba Umrundung”

  1. De trùs beaux souvenirs et une semaine inoubliable avec des kayakistes trùs sympa.. Merci beaucoup Peter pour ce reportage 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert